Das alte Pädagoge
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Elisabeth Zarow

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Friedericke-Adele

genannt Fritz

- ein Arbeitstitel-

 

Wohin mich meine Fantasie treiben wird, ist mir noch völlig unbekannt, einen Liebesroman habe ich mir, in dem Moment als ich zu schreiben begann, jedoch nicht vorgestellt. Eher ein Buch für junge Erwachsene? Vielleicht ein Kurzroman, dem weitere folgen?

Da ich beim Schreiben, sowohl von der "Anne", als auch bei "Michaela", mich selbst überraschte, wage ich in einem so frühen Stadium jedoch keine Prognose.

Prolog

 

 

 

Als ich auf die Welt kam, gaben sich meine Mutter und mein Erzeuger, merkwürdigerweise als mein Vater bezeichnet, alle erdenkliche Mühe mir mein zukünftiges Leben schwer zu machen. Sie ließen auf dem Standesamt den Namen Friedricke-Adele Adelsfried für mich eintragen. Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: Friedericke-Adele Adelsfried. Erschwerend kommt dazu, daß ich am 29. Februar 92 unsanft aus meiner Mutter Schoß entfernt wurde – ich hätte gerne noch länger im Verborgenen vor mich hin geträumt. Jetzt kennt jeder meinen Steckbrief: Friedericke-Adele Adelsfried, geboren am 29.02.92 in einer unbedeutenden Kleinstadt in Deutschland.

Da, wie leicht erkennbar, der Tag meiner Geburt auf einen Schalttag fiel, fand es mein Vater angemessen, wenn er in den vorgegebenen Abständen von vier Jahren gleich einem Komet erschien, um mir zum Geburtstag zu gratulieren. Zuweilen, wenn es seine finanzielle Situation gerade gestattete, bekam ich sogar ein Geburtstagsgeschenk, üblicherweise eine Tafel Vollmilchschokolade vom Discounter. Ich mag Vollmilchschokolade nicht. Ich kann mich jedoch nicht entsinnen, ob ich zuerst die Vollmilchschokolade nicht mochte, oder meinen Vater. Als wir auf diese Art und Weise viermal meinen Geburtstag gefeiert hatten, war mein Vater der Ansicht, daß ich nun nicht mehr seiner Fürsorge bedürfe. Er verabschiedete sich artig und wurde nicht mehr gesehen.

Ich fand, ich war ein pflegeleichtes Kind. Die braunen Haare zu einer knabenhaften Kurzhaarfrisur gestutzt, das überwachte meine Mutter stets kritisch, mit Jeans und T-Shirt bekleidet wurde ich von ihr gemeinsam mit meiner Großmutter zu meinem ersten Kindergarten-Tag gebracht. Das Schild meiner Schildmütze im Nacken, sah ich mir mißtrauisch die Fremde an, die mich zu sich ziehen wollte. „Das ist also der kleine Fritz!“ „Fitz“ murmelte ich schüchtern. Bevor meine Mutter oder Großmutter etwas sagen konnten, wiederholte ich nochmals „Fitz“ und strahlte dabei die Fremde mit allen Mitteln, die mir mit meinen zwei Jahren zur Verfügung standen, an. Seit diesem Tag höre ich nur noch auf den Namen Fritz, auch wenn meine Großmutter zuweilen mahnend den Finger hob und tadelnd mit „Friedericke-Adele“ ihre Strafpredigt begann.

Meine Großeltern mütterlicherseits, denen ich den Nachnamen Adelsfried verdanke, boten meiner Mutter und mir bis ich in die Schule kam Asyl. Am Tag meiner Einschulung heirateten meine Mutter und Klaus und brachen sofort in ihre Flitterwochen auf. Ein halbes Jahr später sah ich meine Mutter wieder, mein winzig kleiner Bruder Tobias lag in ihren Armen, sie hatte Klaus nach nur sechs Monaten Ehe den ersehnten Stammhalter geschenkt. Davon, daß ich ein kleines Brüderchen bekommen hatte, hatten mir meine Großeltern schon erzählt, Klaus hatte den Kontakt zu ihnen gehalten. Und meine Großmutter erzählte mir von meiner Mutter, daß diese die letzten Wochen und Monate oft im Bett liegen mußte und jetzt der kleine Tobias viel zu früh auf die Welt gekommen war. Und so kam es, daß Tobias an dem Tag, als er eigentlich zur Welt kommen sollte, schon fast drei Monate alt war und ich endlich zu meiner Mutter, Klaus und dem kleinen Tobias ziehen durfte.

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