Das alte Pädagoge
Das alte Pädagoge
 

Hier finden Sie mich

Elisabeth Zarow

Kunstbauernhof Bucha e.V.

Straße der Einheit 17

04758 Cavertitz OT Bucha

Kontakt

Rufen Sie einfach an unter Nutzung von

 

Buschtrommel oder durch Klopfzeichen Buschtrommel oder durch Klopfzeichen

 

oder nutzen Sie mein Kontaktformular.

Für Kinder

schreibe ich besonders gerne. Dabei steht das Belehren absolut im Hintergrund, vielmehr ist es so, dass es mir Freude macht Kinder in die Welt der Fantasie zu entführen. Ich gebe zu, viele der Geschichten entstanden, weil mich mein eigenes Kind mit Fragen dazu anregte, später, weil ich einfach nicht aufhören kann, an Nachbarstisch zu lauschen.

So entstand auch die folgende Geschichte:

 

 

Mohrle

oder

  wieviel Beine hat die Katze

 

Ein Grashalm kitzelte mich an meiner Nase, unsanft werde ich aus meinem schönen Traum geweckt. Unwillig öffne ich ein Auge, mein Bruder Peter steht erwartungsvoll vor mir, wartet, daß ich endlich aufwache. Hat er sich schon wieder einen Streich ausgedacht? Ich strecke erst meine eine Pfote, dann meine anderen Pfoten, eine nach der anderen, aus und gähne dabei herzhaft. Müde lasse ich mich wieder in mein weiches, warmes Strohlager sinken und stupse dabei meine Schwester Minka zur Seite, die sich gleich, behaglich schnurrend, in meine warme Kuhle gekuschelt hat. Völlig unvorbereitet trifft mich die Tatze meines Bruders auf der Nase, jetzt bin ich endgültig wach und das, wo ich doch die Maus in meinem Traum fast erwischt hatte!

Au! Noch einmal erwischt mich mein Bruder mit seinen scharfen Krallen, und mir nichts, dir nichts, sind wir alle in eine herrliche Balgerei verwickelt. Zack, zack erwische ich meinen Bruder und rumms, wirft sich meine Schwester Sana auf mich. Und zwei, vier, sechs, acht, zehn, zwölf, vierzehn, sechzehn, achtzehn, achtzehn Beine sind in einander verschlungen. Doch halt, da stimmt doch etwas nicht! Ich fange mit meinen beiden Vorderpfoten nochmals zu zählen an: zwei, vier, sechs, acht, zehn, zwölf, vierzehn, sech­zehn, achtzehn ...?

„He, halt, da stimmt was nicht!“ rufe ich aufgeregt meinen vier Geschwistern zu und springe erschrocken aus dem Knäuel und lande mit einem Satz auf meinen vier Pfoten.

„Mohrle, was ist denn?“ will meine Schwester Minka von mir wissen.

„Stell dir vor, ich habe unsere Beine nachgezählt und beide Male bin ich nur auf achtzehn Beine gekommen, zwei Beine fehlen uns!“

„Das kann doch gar nicht sein, Mohrle. Bestimmt hast du dich verzählt, komm wir zählen noch einmal gemeinsam die Beine nach. Peter, Minusch und Sana, kommt mal zu uns,“ ruft Minka, „wir müssen die Beine nachzählen, Mohrle meint, daß zwei fehlen!“

Und wieder fängt Mohrle an, mit seinen beiden Vorderpfoten abzuzählen: „zwei, vier, sechs, acht, zehn, zwölf, vierzehn, sechzehn ...“ suchend sieht er sich um, da stehen Minusch und Sana, Peter und Minka, alle sind da, doch nun fehlen sogar vier Beine! Was geschieht hier nur Unheimliches? „Jetzt komme ich nur auf sechzehn Beine,“ jammert Mohrle, „Minka, bitte hilf mir doch beim Zählen!“

„Ja, gut, ich helfe dir, Mohrle. Setzt euch alle einmal hin, dann geht’s los! Kommt, setzt euch alle in einer Reihe mir gegenüber.“ Und dann fängt Minka an zu zählen: „Peter, zwei; Minusch, vier; Sana, sechs; Mohrle, acht;“ Minka sieht an sich hinunter, „und ich, zehn?“

„Nein, nein,“ korrigiert sie Peter, „jeder von uns hat vier Beine und wir sind fünf Geschwister, also müssen es fünf und vier-zig Beine sein und nicht zehn!“

„Oh nein, Peter“ unterbricht ihn Minusch, „ du hast in der Schule wieder nicht aufgepaßt! Fünf Katzenkinder mal vier Beine gibt, ... ehm, gibt ....?“

„Warte, warte,“ ruft Mohrle, „jetzt weiß ich es wieder, das gibt zwanzig Pfoten! Aber ich bin doch beim Zählen nur auf achtzehn Pfoten gekommen und deshalb fehlen einem von uns zwei Pfoten, aber wem? Seht doch alle einmal nach, ob ihr auch alle vier Pfoten habt!“

Und die Katzenkinder sehen an sich herunter und sie sehen hinter sich - und alle haben vier Beine.

„Also ich habe vier Beine!“ ruft Peter.

„Ich auch!“

„Ich auch“ rufen alle durcheinander.

„Mohrle, zähle doch noch einmal laut die Beine ab, vielleicht finden wir dann heraus, wem die Beine fehlen!“ fordert Sana ihren Bruder auf.

Und Mohrle fängt noch einmal an zu zählen: „Peter: vier; Sana: acht; Mi­nusch: zwölf; Minka: sechzehn und ich,“ Mohrle sieht an sich hinunter, „und ich: achtzehn ...“

„Nein, nein Mohrle, steh auf, du hast doch nicht nur zwei Beine!“ ruft Sana.

„Endlich habe ich die fehlenden Beine gefunden! Danke, Sana, danke!“ freut sich Mohrle, endlich ist wieder alles in Ordnung und das Spiel kann weiter gehen.

Druckversion | Sitemap
Copyright Elisabeth Zarow